| | |
Montag | 23.11.09 | 19:00h [90 min]
Klassiker reloaded 4 – 60er
George Kuchar | Pussy On A Hot Tin Roof | 9 min | 1960 | Video (Super8) | US
Takahiko Iimura | Love ("Ai") | 12 min | 1962 | 16mm | JP
Wolf Vostell | Sun in Your Head | 7 min | 1963 | Video (16mm auf Video) | DE
Stan Brakhage | Mothlight | 3 min | 1963 | 16mm | US
Kurt Kren | Leda mit dem Schwan | 3 min | 1964 | 16mm | AT
Andy Warhol | Mario Banana | 4 min | 1964 | DVD (16mm) | US
Carolee Schneeman | Fuses | 22 min | 1964-67 | 16mm | US
Bruce Baillie | All my Life | 3 min | 1966 | 16mm | US
Stephen Dwoskin | Dirty | 12 min | 1967 | 16mm | UK
Nam June Paik | Beatles Electroniques | 3 min | 1966-69 | Video | US
Paul Sharits | T,O,U,C,H,I,N,G | 12 min | 1968 | 16mm | US
George Kuchar | Pussy On A Hot Tin Roof | 9 min | 1960 | Video (Super8) | US
Violent, apocalyptic endings were common to most of the early 8mm films of the Kuchar Brothers, like the all-consuming fire at the end of Pussy On A Hot Tin Roof. 'All these movies end in fire' recalls George. '...horror pictires...the house collapses. We tried to make big spectacular endings.'
George Kuchar, born 1942 in New York City ranks among the most exciting and prolific independent film- and videomakers working today. With his homemade Super8 and 16mm potboilers and melodramas of the 1950s, '60s, and '70s, he became legendary as one of the most distinctive and outrageous American underground filmmakers. In 1992, Kuchar received the prestigious Maya Deren Award. He teaches at the San Francisco Art Institute.
Takahiko Iimura | Love ("Ai") | 12 min | 1962 | 16mm | JP
"Iimura's „Love“ stands out in its beauty and originality, a film poem, with an usual pseudo surrealist imagery. Closest comparison would be Brakhage's Loving or Jack Smith's Flaming Creatures...a poetic and sensuous exploration of the body...fluid, direct, beautiful." (Jonas Mekas)
Takahiko Iimura, born 1937 in Japan. He is a pioneering maker of experimental film and video art, who, over the last thirty years has achieved an international reputation. He began making films in the early 60s and was associated with such avant-garde artists as Yoko Ono. He is also known for helping to organize the first experimental film festival in Japan. His work has shown at prestigious venues world wide including the Museum of Modern Art, Whitney Museum of American Art, Anthology Film Archives, or Centre Georges Pompidou.
Wolf Vostell | Sun in Your Head | 7 min | 1963 | Video (16mm auf Video) | DE
Wolf Vostells experimenteller Videofilm "Sun in you head" gehört zu der Fluxus-Kunstrichtung der 60er und 70er Jahre. Das Video überträgt das Prinzip der Dé-coll/age auf das laufende Bild. Während er bis dahin nur mit der Verzerrung des aktuellen TV-Programms arbeitet, kann er nun erstmals den Zeitablauf gezielt gestalten. 1963 steht noch keine Videotechnik zur Verfügung und er lässt verzerrte TV-Bilder von der Mattscheibe abfilmen. 1967 wird dieser Film neu geschnitten und auf Video übertragen.
Wolf Vostell (1932-1998) war einer der wichtigsten deutschen Maler, Bildhauer und Happeningkünstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er gilt als einer der Pioniere des Environment, der Videokunst, des Happening und der Fluxus-Bewegung. Techniken wie die Verwischung oder die Dé-coll/age sind ebenso ein Kennzeichen seiner Werke wie das Einbetonieren.
Stan Brakhage | Mothlight | 3 min | 1963 | 16mm | US
Für seinen ersten komplett ohne Kamera hergestellten Film plazierte Brakhage Mottenflügel, andere Insektenteile und Pflanzen auf durchsichtige Klebebandstreifen. Die Streifen hatten dieselben Dimensionen wie 16mm Film und waren an den Rändern perforiert, so dass im Labor davon Abzüge gemacht werden konnten.
Stan Brakhage (1933-2003) hat in einer 50-jährigen Karriere etwa 380 Filme produziert und gilt als einer der wichtigsten Avantgardefilmer. Viele seiner Filme sind eher abstrakten Gemälden oder musikalischen Kompositionen verwandt sind. Sein Opus Magnum „Dog Star Man“ (1964) wurde als einer der wichtigsten Filme aller Zeiten in die Library of Congress aufgenommen.
Kurt Kren | Leda mit dem Schwan | 3 min | 1964 | 16mm | AT
Kurt Kren komprimiert eine Materialaktion Otto Mühls mit seiner Cut-up-Montage zu einer messerscharfen Wahrnehmungsbombe.
Kurt Kren (1929-1998) war ein österreichischer avantgardistischer Filmemacher. Er begann in den frühen 1950er Jahren mit experimentellen Kurzfilmen im 8mm-Format. Im Jahr 1957 wechselte er auf 16mm-Format. 1964-65 filmt er die Materialaktionen von Otto Mühl und Günter Brus. Kren war außerdem ein Mitbegründer des Vienna Institute of Direct Art und der Austrian Filmmakers Cooperative (AFC).
Andy Warhol | Mario Banana | 4 min | 1964 | DVD (16mm) | US
Starring Mario Montez. He was one of the Warhol superstars, appearing in several of his underground films from 1963 to 1968. Before appearing in Warhol's films, he appeared in Jack Smith's important underground films Flaming Creatures and Normal Love. Here he is eating a banana...
Andy Warhol (1928-1987) war Maler, Graphiker, Fotograf und Filmemacher und vor allem Mitbegründer und zentrale Figur der amerikanischen Pop-Art. Er hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk.Typisch für die frühen Filme ist die unbewegte Kamera, die ein einziges Objekt oder eine einzige Handlung ohne jeden Schnitt auch über Stunden hinweg festhält.
Carolee Schneeman | Fuses | 22 min | 1964 -67 | 16mm | US
In unterschiedlichen Rhythmen wechseln Aufnahmen von sexuellen Aktivitäten zwischen Schneemann und Tenney mit Aufnahmen aus ihrem häuslichen Umfeld. Im Schnitt wurden Manipulationen angewandt wie das mehrfache Kopieren und Überlagern, Sichtbarmachungen von Klebestellen und Lochungen, Bemalungen, Erhitzung im Backofen und andere direkte Eingriffe in das Filmmaterial.
Carolee Schneemann, geb. 1939 in den USA. Ihre künstlerische Arbeit umfasst u.a. Malerei, Skulptur, Film, Fotografie sowie Performance. Gesammelt wird ihr Werk in Institutionen wie dem Museum of Contemporary Art, dem Museum of Modern Art, dem Centre Georges Pompidou oder dem National Film Theatre London. Sie lehrte am California Institute of the Arts, der School of the Art Institute of Chicago oder dem Hunter College.
Bruce Baillie | All my Life | 3 min | 1966 | 16mm | US
The film is made up of one single take. The camera pans to the left, focusing on a delapitated fence in a rural field, as Ella Fitzgerald's "All My Life" plays on the soundtrack.
Bruce Baillie, geb. 1931 in den USA, zählt zu den wichtigsten Avantgarde-Filmemachern der 60er und 70er Jahre und hat mit seinen Arbeiten den strukturalistischen Film nachhaltig geprägt. Ein Jahr nach seinem ersten Film „On Sundays" (1961), gründete er die Firma Canyon Cinema, die wesentlich zur Entwicklung der Underground-Filmszene San Franciscos beigetragen hat. Sein Film „Castro Street“ ist 1992 in den USA ins National Film Registry der schützenswerten Filme aufgenommen worden.
Stephen Dwoskin | Dirty | 12 min | 1967 | 16mm | UK
„Dirty“ is the reincarnation of two girls, a bottle and one bed. Their bodies, hands and face expressions reach out in a refilm look.
Stephen Dwoskin, geb. 1939 in New York City beginnt er Anfang der 1960er Jahre im Umfeld der New Yorker „Filmmakers’ Cooperative“ experimentelle Filme zu drehen. Seine Filme liefen auf allen wichtigen Festivals und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. 1975 erscheint sein Buch „Film is: The international free cinema“, ein Standardwerk des abstrakten und experimentellen Films. Er war Teilnehmer der documenta 5 (1972) in der Abteilung Filmschau: Erotic Cinema. Er lebt und arbeitet in London.
Nam Jun Paik | Beatles Electroniques | 3 min | 1966-69 | Video | US
“Beatles Electroniques“ was shot in black-and-white from live broadcasts of the Beatles while Paik electromagnetically improvised distortions on the receiver, and also from videotaped material produced during a series of experiments with filming off the monitor of a Sony videotape recorder. The film is accompanied by an soundtrack by composer Ken Werner derived from four electronically altered loops of Beatles sound material.
Nam June Paik (1932-2006) war ein aus Südkorea stammender Musiker und bildender Künstler und gilt als ein Pionier der Videokunst. 1958 erste Begegnung mit John Cage; 1958-63 Arbeit im Studio für elektronische Kunst des WDR, Köln; in den 60er Jahren Fluxuskünstler; 1963 erste Ausstellung mit manipulierbaren Fernsehern; 1964 Übersiedlung nach New York; 1978 Professur für Video an der Kunstakademie Düsseldorf (die hier erstmalig in Deutschland angeboten wurde).
Paul Sharits | T,O,U,C,H,I,N,G | 12 min | 1968 | 16mm | US
In „T,O,U,C,H,I,N,G“ versetzt Paul Sharits »Color Fields« mit Referenzbildern und erweitert damit das reduzierte Konzept des » Flicker-Films«. Zunehmend entwickelt sich auch die Tonspur zu einem gleichwertigen, rhythmisierenden und eigenwilligen Element.
Paul Sharits (1943-93) ist einer der Hauptvertreter des Strukturellen Films und wie Tony Conrad Mit-Erfinder des »Flicker«-Genres. Ausgebildet in Malerei und Visuellem Design stellt er 1966 seinen ersten Farb-Flicker-Film fertig. Er war Teilnehmer der documenta 5 (1972), der Filmschau: New American Cinema und auch auf der documenta 6 (1977).
Übersicht Wintersemester 2009/2010
|