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Montag | 17.05.2010 | 19:00 h [82 min]
Klassiker reloaded 14 - 68erJahre
Helmut Herbst | Kleine Unterweisung zum glücklichen Leben
| 12 min | 1963 | 16mm | DE
Lutz Mommartz | Selbstschüsse | 7 min | 1967 | 16mm | DE
Klaus Wyborny | Das abenteuerliche aber glücklose Leben des William Parmagino | 20 min | 1968/69 | DE
Hellmuth Costard | Besonders wertvoll | 11 min | 1968 | DE
Werner Nekes & Dore O. | jüm-jüm | 10 min | 1967 | 16mm | DE
Hollis Frampton | Palindrome | 22 min | 1968 | 16mm | US
Helmut Herbst | Kleine Unterweisung zum glücklichen Leben | 12 min | 1963 | 16mm | DE
Vollautomatisches / Spitzenerzeugnis / Psychosympathisches / Hier wird’s Ereignis / Service der magische / Bis übers Grab / Sieh, alles Tragische / Schon fällt es ab / Tod- oder Trauerfalls / Privat und amtlicherseits / Der Hauch des Überalls / Ein neuer Spitzenreiz / Kraft und Erfüllung wächst / Der große Schwebcomfort / Hoch wie ein Werbetext / Reißt’s dich empor (Peter Rühmkorf 1962)
Lutz Mommartz | Selbstschüsse | 7 min | 1967 | 16mm | DE
Die optische Biographie eines unkonventionellen Filmemachers. Regisseur, Kameramann und Darsteller in einer Person, richtet er die Kamera gegen sich selbst. Er spielt mit ihr, wirft sie in die Luft, rast über die Wiesen, filmt seine Bewegungen, sein Gesicht und seine Hände und demonstriert damit sein abenteuerliches Verhältnis zu einer 16mm-Kamera. Nicht eine Handlung also, sondern das Filmen selber wird zur Aktion. Das Godard'sche Bonmot vom Filmen als 'Wahrheit 24 mal in der Sekunde' hat Mommartz in seinen Filmen wie kaum ein anderer bewusst gemacht.
Klaus Wyborny | Das abenteuerliche aber glücklose Leben des William Parmagino | 20 min | 1968/69 | DE
Der Film besteht aus zwei Teilen: dem seitenverkehrten Blow-Up eines Films mit dem Titel „Drei Tage mit Janine - Drei Tage mit John“, das zahlreiche Bearbeitungsspuren aufweist, und im Vorspann als auf einem Schrotthaufen gefunden deklariert wird, und aus den Resten dieses Blow-Ups sowie denen eines Films über den Maler Heiner Böttger.
Ein Science-Fiction-Film. Der Fiction-Anteil des Wortes steht nicht für die Extrapolation einer gelackten Oberfläche, für die Weiterrechnung repräsentativer Glätte, sondern für die erfrischend schäbigen Wege des Privaten in einer ausgezirkelten Welt. Erneuerung durch Pathos könnte das Programm lauten. In diesem Film existieren die Menschen als Eintagsfliegen, begabt mit unglücklichem Bewusstsein. (Heinz Emigholz)
Hellmuth Costard | Besonders wertvoll | 11 min | 1968 | DE
Ein sprechender Penis mokiert sich über das damals brandneue Filmförderungsgesetz.
Werner Nekes & Dore O. | jüm-jüm | 10 min | 1967 | 16mm | DE
Ein Mädchen schaukelt vor einem gemalten Bild. Die Vier-Bild-Montage, Oben-Unten-Vertauschung läßt den Zuschauer den Bewegungsprozess als künstliches, filmisches, sowohl synchrones, als auch asynchrones Erlebnis begreifen.
Hollis Frampton | Palindrome | 22 min | 1968 | 16mm | US
Als er in einem Fotolabor arbeitete, fiel Frampton auf, dass der Abfall an beiden Enden einer Rolle entwickelten Films – an denen Chemikalien durch die Klammern, mit denen der Film in der Maschine befestigt wird, die Emulsion bearbeitet hatten – Bilder produzierte, die viel zu interessant sind, als dass man sie wegschmeißen sollte. Für Palindrome wählte Frampton Bilder aus, die er als „zum biomorphischen tendierend“ beschrieb, ähnlich abstrakten surrealistischen Gemälden. Doch die strenge palindromische Struktur, die Frampton den Bildern aufzwingt – eine motorisierte Sequenz, die auf „je zwölf Variationen von vierzig kongruenten Phrasen“ basiert – weicht von der subjektiven Ästhetik des Expressiven ab. Vielmehr demonstriert sie Framptons Interesse an der „generativen Kraft“ von Filmen, die durch Regeln und Prinzipien zusammengesetzt sind. (Harvard Film Archive)
Übersicht Sommersemester 2010 - Klassiker reloaded 2
Übersicht Wintersemester 2009/2010 - Klassiker reloaded 1
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