Montag | 28.11.2011 | 19:00 h | "Poetic Framing"
Barzakh | Mantas Kvedaravicius
59 min | 2011 | DVD (DigiBeta) | OF (engl.subtitled) | FI/LT (Finnland/Litauen)
Wie lebt es sich in einer Stadt, in der große Moscheen neben Foltergefängnissen liegen?
In Tschetschenien verschwindet ein Mann. Obwohl Zeugen beobachtet haben, dass er von staatlichen Vollzugsbeamten abgeführt wurde, kennt niemand seinen Aufenthaltsort. Seine Angehörigen erhalten widersprüchliche Auskünfte, die sie nicht weiterbringen. Im Lauf der Zeit wird das Schicksal des Verschwundenen immer ungewisser. Die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion verschwimmen.
Trost und Verständnis finden die Angehörigen nur bei Nachbarn, Verwandten oder Bekannten, die selbst mit einem solchen Fall konfrontiert waren oder aber selbst von dorther zurückgekehrt sind, „von wo niemand zurückkehrt“. „Barzakh“ wird dieser Ort in Tschetschenien genannt. Einer alten Sufi-Legende zufolge liegt er auf der Grenze zwischen Leben und Tod, ohne selbst zu einer dieser beiden Welten zu gehören. Wer sich im Barzakh wiederfindet, gehört nicht länger zu den Lebenden, aber auch nicht zu jenen, die im Jenseits für ihre Taten belohnt oder bestraft werden. Der Barzakh ist ein Reich, das man im Traum aufsucht und in dem man Dinge erfahren kann, die sonst unbekannt bleiben würden.
(Berlinale Katalog 2011)
"Poetic Framing" - Filmreihe und Workshop
Die vierwöchige Filmreihe und der begleitende workshop "poetic framing" von Kristian Petersen widmen sich den Grundlagen experimentell-dokumentarischen Filmemachens.
Das 'Kino der Poesie' mit seinen Themen wie z.B. die Erschliessung des Raums mittels Tiefenschärfe oder die Spannung zwischen Sichtbarem im Bild und Unsichtbarem ausserhalb der Bildbegrenzung wird anhand der gezeigten Filme evident . Am jeweils folgenden Dienstag im workshop werden diese Themen eingehend weiter behandelt. Während der vier Wochen entstehen kurze Filmübungen, die im Seminar gemeinsam analysiert und besprochen werden.
Übersicht Wintersemester 2011/12
|