Das Filmforum der HBK präsentiert im Wintersemester 2012/13:

   

 

Montag | 07.01.13 | 19:00 h

Programm: Schöner Schein

In diesem Programm stoßen zwei Filme aufeinander, die die Oberflächenästhetik der kommerziellen Fotografie thematisieren. Farocki ist der stille Beobachter und vielsagende Offenbarer der Produktionsbedingungen hinter den Kameras; Veruschka erzählt aus der Ich-Perspektive vom Modell-Leben vor der Kamera. Beide Filme kratzen am Hochglanzlack der fotografierenden 'Körperindustrie'.

Harun Farocki - Ein Bild
25 min | 1983 | DVD (16mm) | col | sound | DE
Bernd Boehm / Paul Morrissey - Veruschka – Inszenierungen (m)eines Körpers
74 min | 2005 | DVD (video 4:3) | col+bw | sound | DE/US

 

Harun Farocki - Ein Bild
25 min | 1983 | 16mm | col | sound (bayrisch) | DE
Mein Film nimmt sein Material daher, dass an vier Tagen in einem Studio an einem Bild gearbeitet wird, das auf die Mittelseite der Zeitschrift "Playboy" kommen soll. (...) Um das nackte Mädchen auf den Mittelseiten der Zeitschrift "Playboy" kreisen heute Druck- und Verlagsgebäude, Anzeigengeschäfte, Hotels und Clubs, Milchstraßen aus Dollarmillionen, ein kommerzieller Kosmos; monatlich rückt ein neues Mädchen in den Mittelpunkt. Ein Punkt hat keine Ausdehnung und ist unsichtbar. Das haben wir gefilmt. (Harun Farocki)

Bernd Boehm / Paul Morrissey - Veruschka – Inszenierungen (m)eines Körpers
74 min | 2005 | video (4:3) | col+bw | sound | DE/US
Vera Lehndorff lebt nicht gerne in Erinnerungen, obwohl sie auf eine Karriere zurückblicken kann, die sich auch 40 Jahre danach atemberaubend glamourös erzählen lässt: Als «Veruschka» wurde sie zum Supermodel, bereits 1970 hatte man ihr Gesicht auf 800 Modemagazinen weltweit gesehen. Sie war die Frau im Flitterkleid, die Antonioni mit Blow Up zur Poster-Ikone der Sixties gemacht hatte; sie war das erste deutsche Supermodel.
Am Anfang unterschied ich mich von den anderen Models vielleicht nur durch meine überspannten Bewegungen. Ich machte meistens irgendwelche anderen Stars nach, die ich in den Zeitschriften gesehen hatte, z.B. Ursula Andress. In der frühen Zeit wurde ich kaum jemals fotografiert, ohne dass mir bewusst war, wen ich darstellen wollte. Dieses Spiel machte mir eine Zeitlang Spaß - mich mittels Mode und Schminke zu verwandeln und dafür sogar Applaus zu bekommen. Mitte der 60er Jahre habe ich dann angefangen, Farben zu benützen, um mir selbst für eine Weile zu entgehen. Ich verwandelte meinen Kopf in Tierköpfe und Stein, bemalte ihn und beklebte mein Gesicht mit Vogelfedern und Fellen. In den 70er Jahren veränderte sich alles. Das Spiel war zu Ende. (Vera Lehndorff)


 

Übersicht Wintersemester 2012/13

 

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