Das Filmforum der HBK präsentiert im Wintersemester 2014/2015:

Montag | 19.01.15 | 19:00 h

Judentum – Zwischen Säkularismus und Orthodoxie

Wie lebt es sich als schwuler, orthodoxer Jude? Was passiert, wenn eine junge säkulare Filmemacherin auf eigensinnige, orthodoxe Juden trifft? – Die beiden Filme des Programms behandeln diese Fragen auf ganz unterschiedliche Weise. Mal schockierend, mal humorvoll-erhellend wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich Tradition und Moderne miteinander vereinbaren lassen können bzw., wer oder was ein tolerantes, weltoffenes Leben zu sabotieren versucht. (KP)

Iris Zaki – My kosher shifts
22 min | 2011 | DVD (HD) | col | stereo | OFen+fr+jidd (UTen) | UK

Sandi DuBowski – Trembling Before G-d
94 min | 2001 | DVD (35mm) | col | stereo | OFen+hebr+jidd (UTen) | UK/IL

"My Kosher shifts" von Iris Zaki - In the heart of Golders Green (London), there is a small Jewish hotel. This is a story about Iris, the receptionist. Being a complete outsider, the young secular from Tel Aviv was surprised by the intimacy and openness that have developed between her and the guests, religious Jews from different sects and backgrounds. This interesting dialogue between secular and religious Jews, has been turned into a personal, quirky documentary, which opens a window to the fascinating Jewish culture.
(Text: etnofilm.org)

"Trembling Before G-d" von Sandi DuBowski – Der jüdisch-orthodoxe Familiensinn lässt Abweichungen nicht zu. Wer das Pech hat, nicht nur jüdisch, sondern auch schwul oder lesbisch zu sein, der leidet oder riskiert es, von seiner Familie verstoßen zu werden. Wie Deborah in Jerusalem, mittlerweile Großmutter, die ihre lesbischen Neigungen nie ausgelebt hat, aber an ihrem schlechten Gewissen krank wird. Oder Mark, schwuler Sohn eines orthodoxen Rabbiners in England, den seine Eltern zur "Heilung" nach Israel schicken, wo er sich mit Aids infiziert. Es sind solche Dramen, die der New Yorker Dokumentarfilmer Sandi Simcha DuBowski, 31, selbst "jüdisch konservativ" aufgewachsen und schwul, in seinem Film "Trembling before G-d" (Zittern im Angesicht Gottes) zeigt. DuBowski fand neun mutige Menschen, die bereit waren, ihre Geschichten zu erzählen. Obwohl das Thema heikel ist und zum Voyeurismus einlädt, trifft der Film den richtigen Ton.
(Text: Spiegel 30.07.2001)

[ Abbildung oben: aus dem Film „My kosher shifts“ von Iris Zaki ]