Sommer-Rundgang 2021 – (Meisterschüler und Diplome)
Diplom-Rundgang in der HBK:
Donnerstag, 22.07.2021, 10:00 - 17:00 Uhr
Freitag, 23.07.2021, 10:00 - 17:00 Uhr
Samstag, 24.07.2021, 10:00 - 17:00 Uhr
Dienstag, 03.08.2021, 15:00 - 22:00 Uhr
(Eröffnung Meisterschüler-Ausstellung im Kunstverein Braunschweig)
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Frederic Klamt – Scratchface RETURNS
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Frederic Klamt - Scratchface RETURNS
25:00 min | 2021 | HD (16:9 / 16mm) | col | sound | OVdt
(Diplomarbeit)
Scratchface RETURNS ist ein Foundfootage-Film der nur aus analogen 16mm-Lehrfilmen (der 50er bis 90er Jahre) besteht. - Nachdem der Vorgängerfilm "GENES|S" (2019) bereits die Schöpfung eines Cosmos erzählte, startet dieser Film direkt mit der Geburt von "Scratchface". Scratchface führt als Protagonist*in durch den Film, erkennbar an den zerkrazten Gesichtern, welche Bild für Bild aus den analogen Filmen gekratzt wurden. Der Film zeigt verschiedene Stadien und Episoden aus dem Leben von Scratchface.
Dieser Film ist nicht immersiv und legt das Medium sowie den Prozess offen. Der Prozess ist ein wichtiger Bestandteil des Filmerlebnisses und durch den Aufbruch der Illusion entsteht ein kritischer Umgang zu Bild und Ton. Der/Die Zuschauer*in wird aufgefordert, aktiv an der Filmerfahrung mitzuwirken und wird somit zum/zur Akteur*in. So erfährt jede*r Zuschauer*in in gewisser Weise ein eigenes Filmerlebnis.
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Frederic Klamt, Diplomarbeit ‚Scratchface RETURNS‘ (Installation)
Monitore und 16mm Film Set. Photo: Hannah Jung
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Enrico Viets – [Emulation] - (Reality Glitch)
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Enrico Viets - [Emulation] - (Reality Glitch)
20:00 min (Loop) | 2021 | HD (16:9) | col | stereo | OVdt
(Diplomarbeit)
Begleitet von 3 Bildpunkten aus Rot, Grün und Blau begibt sich der Filmemacher auf die Reise, das Unmögliche darzustellen. Dabei wird er durch Found-Footage Videos unterstützt, die er seit 15 Jahren gesammelt hat. Es handelt sich hier um 'Reality Distortions', welche ihm und anderen unerklärlich sind. Der Filmemacher versucht auszuloten was diese Bilder mit ihm machen und ob er sich von diesen inspirieren lassen könnte – in seinem Tun.
Insgesamt handelt der Film davon, diese gesammelten und dokumentierten Ereignisse künstlich nachzuahmen bzw. zu erzeugen (Emulation). Es handelt sich im Wesentlichen um die Annäherung des Verstandes an das Unverständliche, das – was nicht von uns, entweder verstanden werden kann oder nicht verstanden werden will, als auch Jenes, was wir womöglich nicht verstehen sollen / sollten.
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Enrico Viets, Diplomarbeit ‚Emulation‘ (Monitore 3x24”)
Digital Animation (3x60sec | 2021 | Loop). Photo: Holger Banse
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Sonja Doberauer – Ellipse
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Sonja Doberauer - Ellipse (Installationsansicht)
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Sonja Doberauer - Ellipse
30:00 min (Loop) | 2021 | HD (16:9) | col | 5 channel sound | OV (nodialog)
(Meisterschülerarbeit)
Was ist Raum? Was kann Raum sein? Fragen, die sich als eine Art Gravitationszentrum der künstlerischen Arbeit Sonja Doberauers formulieren lassen. Ihre Installationen sind Licht-Sound-Modulatoren, Experimentalsysteme zur Erkundung räumlicher Möglichkeiten. Eine Video- und Klangkunst, in der akustische Nischen und „visual music“ Sinnesgrenzen transzendierende Raumordnung inaugurieren. Nichts ist völlig abstrakt, nichts nur konkret. Nichts ist ohne Geschichte.
In ihrer Video- und Soundinstallation Ellipse sind Licht und Farbe weniger Medium von Sichtbarkeit als Teil der Biokommunikation, von der wir uns im Zeitalter der Glühbirne, des Schichtbetriebs in grauen, fensterlosen Arbeitsräumen immer mehr entfernen. Bilder verschiedener Aggregatzustände von Wasser verschränkt Doberauer mit einer atmosphärischen Komposition aus der Natur entnommenen Klängen. Über fünf verteilt gestellte Boxen fügen sich die Laut-Trouvaillen zu dreidimensionalem Sound. Gemeinsam spiegeln Video und Audio die ungerichtete Bewegung unseres Universums. Ungerichtet, aber rhythmisch geordnet, im Takt der sich langsam von kreisförmig zu elliptisch verändernden Erdumlaufbahn um die Sonne. Die klimatischen Veränderungen auf dem Planeten sind Teil dieser sich periodisch wiederholenden Verschiebung.
Die Rezipient*innen fallen in eine Reverie, in der Kontemplation nicht mehr zuerst die auf ein außen liegendes Objekt gerichtete Betrachtung ist. Die besondere ästhetische Erfahrung ist die Begegnung mit sich selbst, den eigenen Voraussetzungen und der in der eigenen Geschichte liegenden Bedingtheit.
(Text: Fabian Goppelsröder)
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Sonja Doberauer, Meisterschülerarbeit ‚Ellipse‘ (Filmstill)
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[ Fotos: die Künstler*innen 2021, Holger Banse, Hannah Jung ]
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